Juni 2025
  • Hochtemperaturtechnik/ Dichtungstechnik/ Isoliertechnik/ Brandschutz/ Feuerfesttechnik |

Dicht halten bis 700 Grad Celsius

KAGER ergänzt sein Portfolio um neue Gewebedichtungen für den Hochtemperatureinsatz

Schritt für Schritt erweitert das deutsche Handels- und Beratungsunternehmen KAGER seine Auswahl an Spezialprodukten für den Einsatz in den Hochtemperatur-Anwendungen des industriellen Anlagen- und Apparatebaus. Neu in sein Programm aufgenommen hat es nun hochwertige Dichtungsbänder aus Hightech-Geweben, die sich für Betriebstemperaturen von bis zu 700° C verwenden lassen. Einsatzgebiete dafür sind unter anderem der Kesselbau, die Rauchgastechnik, der Turbinenbau, die Lackier- und Lüftungstechnik sowie der fluid- und chemietechnische Anlagenbau.

Dietzenbach, Juni 2025. – Gewebedichtungen gehören zur Gruppe der Feststoffdichtungen und zeichnen sich meist durch ein gutes Rückstellvermögen, eine hohe Verschleißfestigkeit und eine dauerhafte Beständigkeit gegen Chemikalien aus. Dank ihrer Flexibilität passen sie sich sehr gut an unebene und raue Oberflächen an, wirken vibrationsdämpfend und bilden eine dauerhafte Abdichtung ohne das Risiko der Materialversprödung. Sie leisten damit einen signifikanten Beitrag zur Senkung der Wartungskosten, zur Reduzierung von Energieverlusten und für einen sicheren Anlagenbetrieb. Bei den neuen als Flachdichtung, Endlosband oder Schnur lieferbaren Gewebedichtungen im Sortiment von KAGER kommt eine weitere entscheidende Eigenschaft hinzu: Eine Beständigkeit gegen hohe Temperaturen von bis zu 700° C. Sie bestehen aus verschiedenen Spezialtextil-Werkstoffen der Produktlinie Hi-Tex von KAGER und eignen sich – je nach Typ – für dichtungs-, trenn- und isoliertechnische Aufgaben in thermisch anspruchsvollen Bereichen von Anlagenbau, Apparatebau und Verfahrenstechnik. Aktuell bewähren sie sich unter anderem in den Anwendungen des industriellen Ofen- und Kesselbaus, der Heiz- und Lüftungstechnik, der Lackier-, Fluid- und Trocknungstechnik, des Turbinenbaus sowie den Prozessen der Wärmebehandlung und in den Anlagen der chemischen und petrochemischen Industrie.

Auf den Werkstoff(mix) kommt es an

Im Einzelnen definiert sich die Auswahl der Gewebedichtungen von KAGER danach, ob für ihre Herstellung vorrangig Garne aus Aramid, Graphit, Karbon oder PTFE verarbeitet werden. Hinsichtlich der thermischen Belastbarkeit an der Spitze stehen im KAGER-Sortiment die Dichtungsbänder der Produktgruppe Carbo Graphite, die Temperaturen von bis zu 700° C trotzen. Sie liegen in mehreren Ausführungen vor, die aus reinem und imprägniertem Graphitgarn oder aus reinem und expandiertem Mineralgraphit bestehen. Je nach Variante verfügen sie zusätzlich über eine Verstärkung aus Inconel-Draht oder eine Veredelung durch Molybdän(IV)-sulfid.

Für Einsatztemperaturen von bis zu 500° C nutzen lassen sich hingegen die KAGER-Gewebedichtungen aus Aramid. Auch sie werden in verschiedenen Varianten angeboten, die auf spezielle Anwendungsgebiete abgestimmt sind. So eignen sich die Dichtbänder aus dem verstärkten Aramid Typ 3150 unter anderem für Hochdruck-Applikationen, Absperrschieber, Wärmetauscher und Turbinen-Baugruppen, während die Gewebedichtungen aus Aramid Typ 3148 auch abrasiven Flüssigkeiten, Chemikalien und Säuren widerstehen. Die Dichtbänder aus Aramid Typ 3149 wiederum sind eine gute Wahl für Anwendungen mit schnellen Wechselbewegungen – beispielsweise High-Speed-Ventilen. Außerdem finden sich in dieser Werkstoffgruppe Aramid-Gewebedichtungen, deren Garn mit einer PTFE-Dispersion imprägniert ist, weshalb sie sich gut für den Einsatz in der Fluidtechnik eignen.

Thermisch abgestuft folgen dahinter verschiedene Dichtungsbänder aus PTFE, die für Einsatztemperaturen von bis zu 280° C ausgelegt sind. Je nach Variante empfiehlt KAGER sie vorrangig zum Abdichten von Heißwasser-, Dampf- und Sauerstoffventilen, von Pumpen unterschiedlicher Bauarten oder von Rührwerken in der Chemietechnik – um nur einige Beispiele zu nennen. Als Alternative dazu bietet das Unternehmen die Gewebedichtungen des Typs 3180 Carbopan & PTFE an. Sie sind ebenfalls bis 280° C temperaturbeständig, zusätzlich aber imprägniert mit einer speziellen PTFE-, Graphit- und Schmierstoffmischung. Sie kommen unter anderem im Kesselbau, in der Kraftwerkstechnik und in den Anlagen der Petrochemie zum Einsatz.

Noch mehr Alternativen

Für das große Feld der industriellen Standardanwendungen mit erhöhten Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit hält KAGER die Gewebedichtungen des Typs DYNAPACK® bereit. Sie bestehen aus Mischungen ausgewählter Rohstoffe und eignen sich für den Einsatz in vielen Branchen vom Schiff- und Kraftwerksbau über die Lebensmittelindustrie und Pharmazie bis hin zur Zement- und Papierverarbeitung. Die meisten Gewebebänder von KAGER zeichnen sich im Übrigen dadurch aus, dass sie frei von Bindemitteln, Schwermetallen und mineralischen Füllstoffen sind.

Aus dem neuen Gewebedichtungs-Portfolio von KAGER können sich Anwender ganz unterschiedlicher Industriezweige sehr treffsicher jene Dichtbänder auswählen, die exakt zu ihrem Einsatzfall passen. Dabei finden sie in den Beratern des Unternehmens fachkundige Gesprächspartner, die sie bei der Entscheidung für oder gegen einen Werkstoff oder ein Dichtungsband unterstützen. ms

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Manfred Stiller, Freier Fachjournalist, Darmstadt

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